Aktuelles aus Allershausen

Hochwasser 2024 – Sachstand Liegenschaften zum Jahresende

Mittlerweile sind sechs Monate seit der Flutung durch das Hochwasser Anfang Juni 2024 vergangen. Wirft man allein einen Blick auf die sichtbare Erdoberfläche, so könnte man zu der Auffassung kommen, dass alles wieder in Ordnung ist. Doch sowohl die Gemeinde als auch viele Private sind weiterhin damit beschäftigt die Auswirkungen der Flutung zu beseitigen. In den gemeindlichen Liegenschaften sieht der Sachstand derzeit wie folgt aus:

Schule Allershausen

In der Schule Allershausen ist grundsätzliche Infrastruktur wieder hergestellt, d.h. die elektrotechnische Versorgung für die Erd- und Obergeschosse, das EDV-Netzwerk als auch die Heizungsanlage. Allerdings sind auch noch einige damit in Verbindung stehende Maßnahmen offen. Dazu gehört die Erneuerung der Fernwärmeübergabestation (erfolgt nach der Heizperiode im Frühjahr 2025), die Instandsetzung der Heizungssteuerung (ist derzeit im Gang), die Instandsetzung der elektrischen Lautsprecheranlage (soll in den Weihnachtsferien erfolgen) etc.

Die Erneuerung der Infrastruktur im laufenden Betrieb war, ist und bleibt eine Herausforderung für alle Seiten, da dieser sich sehr komplex gestaltet und zwangsweise einen nicht unerheblichen Zeitraum beansprucht. Ein Dank geht in diesem Zusammenhang an die Schulleitung, das Kollegium, die Schüler und deren Eltern, die in den letzten sechs Monaten mit den Herausforderungen, die die Flutung mit sich gebracht hat, leben mussten.

Unabhängig davon laufen nunmehr die Planungen zu erforderlichen Maßnahmen der Schulgebäudeertüchtigung wie Gebäudeabdichtung, Elektroverteilung im Keller, Brandschutz, Erneuerung der Fenster, Hochbau etc. an. Für diese Maßnahmen ist die zukünftige Gebäudenutzung von grundlegender Bedeutung. Die zukünftige Gebäudenutzung muss definitiv langfristig gedacht werden, da a) ab 2026 die Ganztagesbetreuung an der Schule gesetzliche Vorgabe ist, b) die Versorgung der Schüler in der Ganztagesbetreuung abzudecken ist, c) der zukünftige Bedarf an Klassenräumen zu beachten ist und d) diverse Fachräume im Gebäude zu verlagern sind (z.B. Lehrküche). Es geht jetzt nicht um die Wiederherstellung des Zustandes vor der Flutung, sondern es geht um die Herstellung einer zukunftsfähigen Schule. Das macht eine Planung sehr komplex und bedeutet darüber hinaus, dass eine Realisierung Zeit kostet. Derzeit gehen wir davon aus, dass wir bis zum Frühjahr/Sommer 2025 Rückbauarbeiten zu bewältigen haben, deren Umfang noch abzustimmen ist.

Selbstverständlich wird bei allen anstehenden Maßnahmen der zukünftige Hochwasserschutz für die Schule bzw. das Untergeschoss der Schule berücksichtigt. Das ist sehr umfassend und reicht von der Änderung der Entwässerung außerhalb des Gebäudes über die Entwässerung im Gebäude, den Austausch von Holzfenstern, die Abdichtung von Gebäudeeinführungen, die Anbringung von gebäudeinternen Hochwasserschotts etc. bis hin zur Anbringung von äußerem Gebäudeschutz (z.B. L-Steine).

Auch für diese Maßnahmen, die ebenfalls im laufenden Schulbetrieb vorgenommen werden müssen, ist das Verständnis aller Seiten gefragt.

Mittagsbetreuung

Die Mittagsbetreuung hat sich in der Containeranlage auf dem Schulgelände etabliert. Die Vorhaltung ist erst einmal für einen Zeitraum von 10 Monaten angedacht. Mittlerweile zeichnet sich jedoch ab, dass die Mittagsbetreuung auch im Schuljahr 2025/2026 in der Containeranlage untergebracht sein wird.

Kindergarten Spatzennest

Das Ziel des Wiederbezuges des Kindergarten Spatzennest in der Kienberger Straße zum Januar 2025 werden wir nach derzeitigem Stand halten können, auch wenn nicht alle Maßnahmen abschließend erledigt sind. Doch mit den daraus noch resultierenden Verzögerungen, Behinderungen o.ä. werden das Kindergartenpersonal und die Kindergartenkinder gerne leben. Im Kindergarten wurde die gesamte E-Technik auf den neuesten Stand gebracht, der Serverraum wurde in das Erdgeschoß verlegt, die Sprechanlage wurde erneuert, die Heizungsanlage wurde erneuert, die Fußböden wurden teilweise ausgetauscht, alle Innentüren im Erdgeschoß wurden erneuert, das gesamte Keller- und Erdgeschoß wurde teilweise neu verputzt, das Keller- und Erdgeschoß wurden zu Gänze neu gestrichen. drei neue Gruppenküchen werden noch installiert u.v.m.

Die Mehrzweckhalle und Gymnastikräume standen glücklicherweise für den Überbrückungszeitraum zur Verfügung, sind jedoch auf Dauer nicht erstrebenswert. In jedem Fall gilt es einen Dank an alle die auszusprechen, die die damit verbundenen Nutzungseinschränkungen in der Mehrzweckhalle akzeptieren mussten. Ab Januar sollte einer uneingeschränkten Nutzung wie vorgesehen, nichts mehr im Wege stehen.

Wir freuen uns, dass das Kindergartenpersonal und -kinder im Januar den „neuen“ alten Kindergarten wieder beziehen können und wünschen Ihnen viel Freude an der „neuen“ alten Wirkungsstätte.

Kindergarten Spatzennest - Containeranlage

Die Containeranlage wird in 2025 gänzlich vom Kindergarten abgekoppelt, so dass der Kindergarten wieder in der ursprünglichen Form erscheint. Die weitere Verwendung der Containeranlage (Eigentum der Gemeinde) ist in Diskussion und noch nicht abschließend geklärt.

Altes Rathaus

Im Alten Rathaus stocken die Instandsetzungsarbeiten ein wenig. Ursache hierfür ist, dass wir die verfügbaren Firmenkapazitäten auf den Kindergarten Spatzennest und die Schule ausgerichtet haben. Nichts desto trotz wurden im Alten Rathaus diverse Maßnahmen bereits umgesetzt. Die Erneuerung der Heizung im Alten Rathaus ist erfolgt; derzeit läuft diese über den Baustrom. Im Erdgeschoß wurde im Bereich der Räumlichkeiten des Jugendtreff durch eine Trockenbaumaßnahme ein Technikraum abgetrennt. In diesen Technikraum wird als nächstes die NSHV für Altes Rathaus und Feuerwehrhaus aus dem Kellergeschoß verlagert. Wir hoffen darauf, dass wir noch im Dezember mit den notwendigen Leistungen starten können. Die Überprüfung und die Instandsetzung des Aufzuges ist erfolgt; eine Inbetriebnahme ist aber erst mit der Wiederherstellung der endgültigen Stromversorgung möglich.

Im Treppenhaus, dass durch eine Art Grundbruch in Mitleidenschaft gezogen wurde, werden wir in 2025 mit den Planungen zur Wiederherstellung starten. Im Vorfeld müssen jedoch noch die Leitungen, die hier im Bodenkanal vom Alten Rathaus zum Feuerwehrhaus führen, überprüft und ggfs. ertüchtigt werden.

Das Ziel einer uneingeschränkten Nutzung zum Jahresbeginn 2025 im Alten Rathaus haben wir nicht erreicht. Das ist unerfreulich, haben dies aber schon beim letzten Sachstandsbericht angedeutet und bei entsprechender Nachfrage auch offen kommuniziert.

Rathaus

Im Rathaus wurde im Oktober die Heizungsanlage erneuert. Im Januar/Februar 2025 steht als nächstes die Erneuerung der Aufzuganlage an, um wieder einen barrierefreien Zugang anbieten zu können. In diesem Zuge wird auch die fehlende Öffnung in der Schachtdecke für eine Schachtentrauchungsanlage ausgeführt. Die Montage der Schachtentrauchungsanlage mit Wetterschutzhaube soll dann im Frühjahr 2025 erfolgen.

Weitere Arbeiten im Rathaus für 2025 sind noch die Erneuerung aller Türen im Keller sowie diverse elektrotechnische Leistungen für die Jalousieanlage. Diese wurde zurückgestellt da andere Maßnahmen (Kindergarten, Schule) Priorität haben bzw. hatten.

Wir konnten in den letzten Monaten einige Herausforderungen, die aus dem Hochwasser resultierten, bewältigen. Allerdings stehen auch noch einige Herausforderungen, z.B. Schule, an. Daneben gilt es, zukünftig dem Thema Hochwasser mehr Bedeutung zukommen zu lassen, von allen Seiten Vorsorgemaßnahmen zu treffen, in der Fläche Rückhaltemaßnahmen zu prüfen, einen verstärkten Schutz von Präventivmaßnahmen anzugehen etc. Die Gemeinde hat mit dem Wasserwirtschaftsamt München mittlerweile einen ersten Termin (Hochwassercheck) in dieser Fragestellung gehabt. Ein weiterer Schritt bzw. Baustein ist die Erstellung einer Sturzflut-Risikomanagements. Doch unabhängig von all dem, wird es auch zukünftig kaum möglich sein, ein derartiges Hochwasserereignis wie am 02.06.2024, unbeschadet zu überstehen. An diesem Tag traf ein Extremhochwasserereignis an der Glonn gleichzeitig mit einem 100-jährigen Hochwasser an der Amper zusammen.

In diesem Zusammenhang auch nochmals der Hinweis, dass die Gemeinde Allershausen dem Hochwasserkompetenzzentrum (https://www.hkc-online.de/de) beigetreten ist. Das Hochwasserkompetenzzentrum entwickelt, vermittelt und vernetzt Fachkompetenz auf allen Ebenen, vom universitären Bereich sowie nationalen und internationalen Institutionen, über Kommunen und Planungsbüros, bis hin zu Herstellern von Schutzmaterial und konkret betroffenen Menschen und Bürgerinitiativen. Die Gemeinde Allershausen erhofft sich Anregungen, Ideen und Hinweise für die Herausforderung Hochwasser als auch Sturzflut. Für 2025 ist es angedacht das Infomobil des HKC nach Allershausen zu lotsen um den Bürgern eine Hilfestellung in Fragen des Hochwasserschutzes zu bieten.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit den Informationen und Hinweisen ein Bild zum Sachstand vermitteln konnten. Sollten Fragen bestehen, dürfen Sie sich gerne an das Bauamt wenden.

28.11.2024
gez. Alois Portz
VG Allershausen
Technisches Bauamt

 

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